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Rede von Botschafterin Konrad zum Tag der Deutschen Einheit

Botschafterin Anke Konrad

Botschafterin Anke Konrad, © Deutsche Botschaft Belgrad | Željko Jovanović

02.10.2024 - Rede

Ich heiße Sie herzlich willkommen zur diesjährigen Feier des Tages der Deutschen Einheit.

Vor fast 35 Jahren fiel die Mauer. Und damit begann für mehr als 17 Millionen Menschen im Osten Deutschlands eine völlig neue Zeit. Für jede und jeden Einzelnen von uns waren unterschiedliche Erwartungen und Hoffnungen, aber auch Fragen und Ängste mit dem 3. Oktober 1990 verbunden.

Diese Zeit wurde von uns sehr individuell erlebt, diese Zeit schrieb mehr als 17 Millionen unterschiedliche Geschichten. Für mich ist die Wiedervereinigung untrennbar mit der Freiheit meiner persönlichen Entfaltung verbunden. Mit der Freiheit, selbst zu entscheiden, was ich denke. Und wofür ich mich einsetze.

Es war zugleich eine Zeit der Herausforderungen. Viele Unternehmen waren nicht wettbewerbsfähig. Viele Menschen waren nicht ausreichend qualifiziert. Die ganze Verwaltung wurde umgebaut. So Mancher fand sich nicht wieder.

Die Wiedervereinigung ist nicht an einem Tag geschehen. Sie dauert an, bis heute. Der Titel des diesjährigen Berichts des Ostbeauftragten der Bundesregierung macht es deutlich: „Ost und West. Frei, vereint und unvollkommen.“

Warum erzähle ich Ihnen das alles? Zum einen vielleicht, weil es zuweilen recht merkwürdige Ansichten gibt, was es denn mit der Wiedervereinigung so auf sich hat. Zum anderen jedoch, weil wir Deutschen eine ganz besondere Erfahrung in unserem Land gemacht haben mit dem Zusammengehen, mit dem Hineinwachsen in eine neue Gesellschaft unterschiedlicher Lebenswege und Erfahrungen, mit der Forderung, Infrastruktur und Wirtschaft im Osten des Landes schnell für einen europäischen Markt fit zu machen, die Menschen auf diesem Weg mitzunehmen.

Umbruchserfahrungen haben auch Millionen von Menschen in den 90er Jahren in Mittel- und Osteuropa gemacht, deren Heimatländer sich auf den Weg in die EU begeben haben. Auch sie kennen die Herausforderungen, vor denen die Länder des Westlichen Balkans auf ihrem Weg in die EU stehen.

Serbien hat sich entschieden, diese Herausforderungen anzunehmen. Wir stehen Serbien und den Menschen, die hier leben fest zur Seite und werde alle Schritte auf diesem Weg unterstützen. Lassen Sie uns zusammen an unserer gemeinsamen Zukunft in der EU arbeiten!

Erlauben Sie mir zum Abschluss, den großzügigen Sponsoren des heutigen Abends für ihre Unterstützung zu danken: Dräger, Mercedes-Benz, Porsche, Siemens Energie und ZF Friedrichshafen.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche Ihnen einen schönen Abend.

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